Baackmann in einer Reihe mit den ganz Großen


Foto: Frank Wahlert equus24.de

Quelle: www.wn.de Bericht vom 15.01.2017 - Von Henner Henning

Im Flug zum Triumph: Jens Baackmann hat mit seiner Stute Carmen den Großen K+K-Preis von Münster gewonnen und feierte damit einen Heimsieg. Der 32-Jährige startet für den RV Albachten und wohnt am Aasee.

Jetzt ist auch er ganz oben angekommen: Jens Baackmann vom RV Albachten hat den Großen K+K-Preis gewonnen und reiht sich damit in eine lange Reihe äußerst prominenter Kollegen ein.

Hans-Günter Winkler, Paul und Alwin Schockemöhle, Hendrik Snoek, Gert Wiltfang, Hugo Simon (Österreich), Rolf-Göran Bengtsson (Schweden), Ludger Beerbaum, Marcus Ehning, und, und, und. Die Liste der Sieger im Großen Preis von Münster ist nicht nur lang, sondern auch mit Namen von Reitsportgrößen der vergangenen Jahrzehnte bestückt. Nun wird dieser Reihe ein weiterer Name hinzugefügt – und zwar der von Jens Baackmann.

Der Lokalmatador, der für den RV Albachten startet und einen Katzensprung von der Halle Münsterland am Aasee wohnt, gewann den Großen K+K-Preis von Münster und überwältigte sich damit selbst ein bisschen. „Ich habe eine Gänsehaut. Vor zehn Jahren bin ich hier das erste Mal im Großen Preis geritten, das war ein echtes Highlight. Und das ist es auch jetzt immer noch, aber dieser Sieg fühlt sich unbeschreiblich an“, sagte Baackmann, der mit seiner Stute Carmen den erst 18 Jahren alten Lars Volmer mit Maja noch abfing und Toni Haßmanns Angriff im Sattel von Bien-Aimee de la Lionne überstand.


Zehn Paare hatten in der Halle Münsterland das Stechen erreicht, in dem Volmer gleich einmal einen Paukenschlag landete. Nach fehlerfreien 33,22 Sekunden hatte der Youngster die sieben Hindernisse mit acht Sprüngen überwunden – eine echte Kampfansage. Zwar war im Anschluss Jasper Kools (RV Oldenburger Münsterland) mit Chatto gar noch schneller (32,62 Sekunden), ein Fehler aber verhinderte den Führungswechsel. „Ich habe mir den Ritt von Lars angeschaut. Er hat nirgendwo einen Galoppsprung liegengelassen, das war schon ganz schön schnell“, erklärte Baackmann.

Nur gut, dass er eine ungemein fixe Stute als Partnerin hat. Denn wie Carmen mit dem 32-Jährigen durch den Parcours düste, war schon vergnügungssteuerpflichtig. Direkt im Angriffsmodus erwischte das Duo eine perfekte Linie und das richtige Maß zwischen Risiko und Sicherheit – und war so nach 32,95 Sekunden im Ziel. „In erster Linie war mein Pferd sehr gut. Ich hatte bei Carmen schon am Freitag und Samstag ein gutes Gefühl“, lobte Baackmann seine Stute.

Drei Starter kamen noch. Und nachdem die in Ibbenbüren beheimatete Schwedin Nicole Persson mit Quante zwei Abwürfen hatte und auch Patrick Stühlmeyer (RuFV Rulle) mit Caramba um acht Zehntel die Top-Zeit verfehlte, blieb nur noch eine Frage offen: Gewinnt der in Münster lebende Haßmann zum dritten Mal nach 2000 und 2015 den prestigeträchtigen Großen Preis oder triumphiert Baackmann zum ersten Mal?

Die Antwort gab es nach exakt 33,33 Sekunden, die Haßmann mit Bien-Aimee de la Lionne benötigte – und damit 38 Hundertstel zu langsam war. „Ich habe alles gegeben und weiß wirklich nicht, wo ich es liegengelassen habe. Aber es war ein super Stechen. Hätte mir im Vorfeld jemand den dritten Platz angeboten, hätte ich ihn sofort genommen. Ich bin super happy“, sagte der 41-Jährige.

Mit etwas Abstand wird sich auch Zoe Osterhoff (Albachten) glücklich schätzen. Mit ihren 17 Jahren war sie die jüngste Starterin im Großen Preis und schaffte es im Sattel von Chacenny auf Anhieb in den finalen Umlauf. Auch wenn es dort für das Duo mit acht Strafpunkten nur zum neunten Platz reichte, war Osterhoffs Leistung bemerkenswert.